Nach 23 Jahren an der Spitze ist nun Schluss: Bei den Jedermännern des ETSV Lauda löst Lothar Weis ab 2017 den bisherigen Übungsleiter Wilfried Bickel ab.
Bei der traditionellen Abschlussfeier kam diesmal einem Wortteil eine besondere Bedeutung zu: Die Veranstaltung der Jedermänner des Eisenbahner Turn- und Sportvereines Lauda, zum Ende eines Jahres stets verbunden mit der Aushändigung des Deutschen Sportabzeichens, setzte nämlich gleichzeitig den Schlusspunkt unter eine lange Amtszeit an vorderster Front. Wilfried Bickel, seit wenigen Wochen 75., gab jetzt nach 23-jähriger Tätigkeit als Übungsleiter diesen Posten ab, was die vollzählig versammelten eifrigen Akteure dazu veranlasste, den früheren Lehrer mit herzlichen Worten und einem gut gefüllten Geschenkkorb gebührend zu verabschieden.
Im Beisein der Beauftragten für das Sportabzeichen im Sportkreis Tauberbischofsheim, Jutta Hellmuth (Dittigheim), und der ETSV-Vorsitzenden Anni Miller oblag es hierbei im relativ neuen Raum in der vereinseigenen Halle am Bahnhof Rudolf Braun, die Laudatio zu halten. Als dienstältestem Mitglied der Sportgruppe komme ihm die nicht einfache Aufgabe zu, Wilfried Bickel „mit tränendem Auge“ quasi endgültig in den Ruhestand zu entlassen, so Braun, der daran erinnerte, dass der ehemalige Pädagoge nach dem Ausscheiden seines Vorgängers Erich Kunkel sofort bereit gewesen sei, dessen Arbeit fortzuführen.
Bickel habe dabei mit ganzem Herzblut die Truppe jeden Montag mit viel Elan und immer wieder neuen Ideen zum Schwitzen gebracht, hob Braun hervor, der zwar das Zurücktreten in das Glied des bisherigen „Vorturners“ bedauerte, aber gleichzeitig erfreut den Nachfolger ab 2017 vorstellte. Man sei sich sicher, dass dann mit dem Sportlehrer Lothar Weis an der Spitze die Kontinuität bei den Jedermännern gewahrt bleibe, so die Aussage, ehe nach der Überreichung des gemeinsamen Präsentes endgültig die Vergabe der Deutschen Sportabzeichen im Mittelpunkt stand. Hier gelte es, sich in den vier Anforderungsbereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination zu behaupten, hielt dazu der Übungsleiter fest, der in seiner Rückschau den Blick auf die absolvierten Aufgaben in der Leichtathletik, beim Radfahren, Schwimmen oder Turnen/Seilspringen lenkte.
Die motorischen Grundfähigkeiten schule man dabei jeweils in der Gruppe, merkte Bickel an, der auf die regelmäßigen wöchentlichen Treffs der Jedermänner verwies – ob derzeit in der Halle oder den Sommer über im Städtischen Stadion am Terrassen-Freibad. Dabei betätige man sich in erster Linie gemeinsam auf verschiedenste Weise, wobei sich neben Spiel und Spaß jedoch das besondere Augenmerk hauptsächlich auf die persönliche Fitness richte, so der Coach.
Diese habe man nun wieder unter Beweis gestellt, hieß es bei der Übergabe der begehrten Auszeichnungen, erwarben doch 2016 – und dies bis auf eine Ausnahme zum wiederholten Male – insgesamt 19 Mitglieder (kleines Plus) der 36-köpfigen Unterabteilung (27 Aktive und neun Passive) das Deutsche Sportabzeichen, und zwar bei elf oder sogar zwölf Punkten durchweg in Gold. Wie gewohnt bestens betreut von den mit kleinen Aufmerksamkeiten bedachten Ehrenmitgliedern Rudolf Braun und Ewald Gans, nahm zuvor Wilfried Bickel im ETSV-Domizil noch die Gelegenheit wahr, in einer ausführlichen Bilanz die herausragenden Ereignisse dieses Jahres noch einmal Revue passieren zu lassen.
Nach der Auflistung verschiedener Höhepunkte nannte der Übungsleiter für 2016 die Zahl von insgesamt 45 Übungseinheiten – dabei 27 in der Halle und die weiteren 18 im Stadion – für die Akteure mit einem 68er-Altersdurchschnitt, bevor er ausdrücklich an dieser Stelle Werner Köhler und Elmar Schömig für die häufigste Teilnahme (je 42 Mal) lobte, gefolgt von Hans Herok (40).
Mit der ETSV-Vorsitzenden Anni Miller ehrte dann im Anschluss die seit 1998 als Beauftragte für das Sportabzeichen im Sportkreis Tauberbischofsheim agierende Jutta Hellmuth die erfolgreichen Absolventen mit den erworbenen Urkunden und Nadeln, wobei sie noch einmal die jetzige Konzentration des Wettbewerbes auf inzwischen nur noch vier Komplexe vor Augen führte.
Das Deutsche Sportabzeichen in Gold mit elf beziehungsweise gar zwölf Punkten errangen in diesem Jahr folgende 19 Jedermänner des ETSV Lauda (in Klammern notiert die Anzahl der Wiederholungen): Gisela Pohl und Wilfried Bickel (jeweils 34), Dr. Andreas Bruder, Ewald Gans und Manfred Muck (je 33), Werner Köhler (28), Franz Bernhard und Hans Herok (beide 27), Rudolf Scheible (18), Roland Frank (15), Manfred Bruder (13), Felix Röttger (12), Gerhard Hartlaub (9), Gregor Brendel (8), Klaus Breuer und Hubert Schattmann (je 5), Elmar Schömig (3), Regina Michelbach (2) sowie als Neueinsteiger Walter Rüttling (1) – insgesamt also wieder eine stilvolle Übergabe-Zeremonie bei diesem so bezeichneten „Leistungstest für die Allgemeinheit“.
Text: Herbert Bickel (bix)
Laudatio zur Verabschiedung von Wilfried Bickel
Lieber Wilfried.
Als dienstältestes Mitglied von den Jedermännern, obliegt mir die angenehme Aufgabe Dich mit tränendem Auge als unseren Übungsleiter zu verabschieden.
Als unser ehemaliger Übungsleiter Erich Kunkel nach langer Zeit altersbedingt und krankheitshalber den Übungsleiterposten abgegeben hat warst Du auf unser Bitten hin sofort bereit die Arbeit von Erich fortzuführen. Ich weiß den Zeitpunkt leider nicht mehr genau, aber es sind bestimmt einige Jahre bzw. Jahrzehnte her. Wie wir alle wissen, hast Du mit Deinem ganzen Herzblut unsere Gruppe jeden Montag mit viel Elan und immer wieder neuen Ideen zum Schwitzen gebracht hast. Leider bist auch Du jetzt in dem Alter, wo Du meinst es reicht und wir einen neuen jüngeren Übungsleiter brauchen. Durch deine Initiative hast Du dafür gesorgt, dass wir heute Abend einen neuen Übungsleiter in unserer Mitte begrüßen können.
Dankenswerterweise hat sich der uns fast Allen bekannte ehemalige Sportlehrer Lothar Weis auf Deine Vorsprache bereiterklärt bei unserer Gruppe Übungsleiter zu sein. Also nochmals dir lieber Winfried für all die Jahre als Übungsleiter unser allerherzlichstes Dankeschön und wenn Not am Mann ist wissen wir trotzdem an wen wir uns wenden können.
Als äußeres Zeichen unseres Dankes möchte ich Dir im Namen der Jedermänner ein kleines Präsent überreichen. Ich wünsche Euch Allen weiterhin einen schönen Abend Bedanken möchte sich das Küchenteam zum Schluss auch bei den Helfern beim Her- und Abräumen.
Im Namen der Jedermänner: Rudolf Braun